Kursdetails
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Gegner oder Kooperationspartner? Umgang mit „schwierigen“ Angehörigen

In der Betreuung und Pflege von Menschen, insbesondere mit Demenz, kommt es häufig zu Konflikten zwischen Mitarbeitenden und Angehörigen. Oft erleben Mitarbeitende, dass sich Angehörige schwer auf die Pflege- und Betreuungskonzepte des Teams einstellen können. Umgekehrt fühlen sich viele Angehörige von den Fachkräften nicht wertgeschätzt oder in den Pflegeprozess nicht ausreichend einbezogen. Diese unterschiedlichen Perspektiven führen häufig zu Spannungen.


Das vorliegende Seminar soll Mitarbeitende der Pflege und Betreuung für die Sichtweise der Angehörigen sensibilisieren. Insbesondere bei Menschen mit Demenz ist es wichtig, Angehörige als „Patienten 2. Ordnung“ zu betrachten und wertzuschätzen. Dieser Begriff ist in der Palliativpflege etabliert, wird aber in der Demenzpflege noch selten angewendet.


Neben der Perspektive der Angehörigen ist es wichtig, deren Bedürfnisse zu verstehen, um eine empathische Haltung entwickeln zu können. Angehörige von Demenzkranken erleben oft ambivalente Gefühle, etwa Trauer, die sie sich jedoch nicht zugestehen dürfen, solange der Betroffene noch lebt. Diese komplexe, emotional belastende Situation kann über Jahre hinweg bestehen und erfordert eine besondere Sensibilität.


Das Seminar vermittelt praxisorientierte Gesprächsmodelle und professionelle Ansätze, mit denen Pflege- und Betreuungskräfte empathisch auf die Bedürfnisse und Belastungen der Angehörigen eingehen können. Ziel ist es, diese als wertvolle Kooperationspartner zu gewinnen und gemeinsam eine bestmögliche Pflege- und Betreuungssituation zu schaffen.


Aufbau:

  • Typische Konfliktsituationen mit Angehörigen in der stationären Altenarbeit
  • Wer pflegt in der häuslichen Pflege? Demografische Aspekte bei pflegenden Angehörigen (…denn die „Schwierigkeit“ beginnt in der Häuslichkeit)
  • Verschiedene Typen von Angehörigen (z.B. delegierende und pflegende Angehörige)
  • Das Konzept der „Filialen Reife“
  • Strategien für eine integrierte Angehörigenarbeit
  • Methoden der Angehörigenarbeit (z.B. Erhebung des Belastungspotenziale)
  • Fallarbeit am konkreten Beispiel
  • Leitlinien für eine strukturierte Angehörigenarbeit


Anerkennung:

  • Anerkennungsfähig nach § 43b SGB XI als Pflichtfortbildung für Alltagsbegleiter*innen.
  • Zugleich als Auffrischung für Praxisanleitungen geeignet.

Kurstermine 1

Übersicht über alle Kurstermine (1) mit Datum und Ort
Nummer Datum Ort
1 Donnerstag  •  08.10.2026  •  09:30 - 17:00 Uhr
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